Am 01. April 1918 wurde im Rahmen des Eisenbahn-Kleinwirtevereins, Bezirk Berlin, die Ortsstelle Berlin Westend, gegründet.
Der Verein bestand zunächst aus der Gruppe Gleisdreieck (später Westkreuz) mit 20 Parzellen und der Gruppe Lerschpfad (am alten Luisenfriedhof II) mit 13 Parzellen. Später kamen dann die anderen Gruppen hinzu.
Dem ersten Vorstand gehörten die Kleingartenfreunde Herr Ernst Donath als Vorsitzender, Herr Richard Krüger als Schriftführer und Herr Willi Horn als Kassierer an.
In den Jahren 1924/25 wurde der Bau des Bahnhofs Westkreuz in Angriff genommen, daher musste die Gruppe Gleisdreieck teilweise aufgelöst werden. Aufgrund dieses Umstandes entschloss sich der Vorstand, das Gelände des sogenannten Schlackenloches urbar zu machen. Dieses Gelände bestand aus aufgeschütteten Abfallstoffen (hauptsächlich Schlacke) des Eisenbahnbetriebes.
Eine kleine Anzahl Eisenbahner hatte sich dort schon einige Beete angelegt und Sträucher angepflanzt. Mit Genehmigung des Reichsbahnbetriebsamtes und der Bahnmeisterei Westend wurde das Gelände parzelliert. Die Größe der Parzellen betrug 200 - 500 qm. Es wurden Fußwege und ein schienenfreier Zugang geschaffen
Im Jahr 1928 wurde die Gruppe Schlackenloch mit Genehmigung des Betriebsamtes 2, die schon zwischen dem Stellwerk RT und der Nordringbrücke (Flenderbrücke) bestand, angeschlossen. So entstand nach und nach die Gruppe Schlackenloch.
Im Laufe der Jahre 1928/30 wurde an Rande des Güterbahnhofs Charlottenburg - Ostseite - die Gruppe Gleis 89 mit 15 Parzellen geschaffen
1945 verstarb der 1. Vorsitzende, Herr Ernst Donath. Das Amt des 1. Vorsitzenden wurde von Herrn Richard Krüger übernommen.
In den Jahren 1958/59 wurde der Bau der vom Senat geplanten Autobahn-Schnellstraße in Angriff genommen. Da sich die Schnellstraße längs der S-Bahn hinzog, musste hierzu das Gelände des Unterbezirks Westend in größerem Umfang in Anspruch genommen werden. So mussten 1959 von der Gruppe Lerschpfad 16 Parzellen, und der Gruppe Schlackenloch12 Parzellen und 5 teilweise geräumt werden. Insgesamt musste der Unterbezirk Westend für den Schnellstraßenbau 42 Parzellen ganz aufgegeben und 7 teilweise räumen. 1961 wurden 20 Parzellen der Gruppe Westkreuz an den Unterbezirk Charlottenburg abgetreten.
Durch die Initiative des Vorsitzenden konnte 1961 in langwierigen Verhandlungen erreicht werden, dass das Sumpfloch in der Gruppe Schlackenloch zugeschüttet wurde. Dadurch konnten 8 Parzellen neu geschaffen werden. Nach Absprache mit dem Reichsbahnbetriebsamt und der Bahnmeisterei Westend, wurde das Brachgelände mit den Abstellgleisen 93, 94, und 95 eingeebnet, so dass hier weitere 22 Parzellen neu erschlossen werden konnten. Zur Wasserversorgung der entstandenen Parzellen wurde die Bauwasserleitung, Anschluss Fürstenbrunner Weg, die durch die städtische Gärtnerei führte, vom Unterbezirk Westend übernommen.
Für seine großen Verdienste beim Aufbau des Unterbezirks Westend wurde dem Vorsitzenden, Herrn Richard Krüger, die Ehrenmitgliedschaft der Eisenbahn-Landwirtschaft, Bezirk West-Berlin e. V., verliehen. Aus gesundheitlichen Gründen trat Herr Krüger von seinem Amt als Vorsitzender zurück und übergab am 06.03.1964 seinem Nachfolger, Herrn Rudi Horn, den Unterbezirk.
Am 12.11.1965 musste Herr Horn aus gesundheitlichen Gründen ebenfalls von seinem Posten zurücktreten. Es wurde Herr Karl Bartkowiak als Vorsitzender gewählt.
1968/69 wurde von den Pächtern eine neue Wasserleitung verlegt. Größte Schwierigkeit war das Verlegen unter den Gleisen des Güterbahnhofs Charlottenburg bei laufendem Bahnverkehr.
Am 04.04.1970 stellte sich der Vorsitzende, Herr Bartkowiak nicht mehr zur Wiederwahl. Als Nachfolger wurde der langjährige Kassenprüfer, Herr Kurt Lohrke gewählt.
Nach Einholen aller Genehmigungen wurden 1974/75 die Parzellen der Gruppen Schlackenloch und Ablaufberg an das Stromnetz der Bewag angeschlossen. 1982 erhielt der Eingangstunnel zur Kolonie eine Beleuchtung.
Auf der Mitgliederversammlung am 23.03.1979 wurde ein neuer Vorstand gewählt. Der Vorsitzende, Herr Kurt Lohrke, und der Kassierer, Herr Wolfgang Reetz, blieben im Amt. Herr Hermann Gödicke bat die Versammlung um Verständnis, dass er für den Posten des Schriftführers nicht mehr kandidiere, nachdem er 20 Jahre für den Verein tätig war. Als Nachfolger und stellvertretender Vorsitzender wurde Herr Hans-Jürgen Hückler einstimmig gewählt.
Das Gelände unter der Stadtautobahn (Rudolf-Wissel-Brücke) wird uns 1984 vom Senat von Berlin, Brückenbauamt, zur Pflege überlassen und als Kinderspielplatz und Festplatz ausgebaut.
Die auf vier Gärten geschrumpfte Gruppe Gleis 89 wird 1984 aufgelöst.
Im Jahr 1986 wurde unser Vereinshaus geplant, am 02. Mai 1987 war die Grundsteinlegung, am 04. Juli 1987 das Richtfest, und die Abnahme durch das Bauaufsichtsamt fand am 08. September 1988 statt. Das Vereinshaus ist durch Gemeinschaftsarbeit fast aller Pächter errichtet worden.
Auf der Mitgliederversammlung am 09.03.1991 stellte sich aus gesundheitlichen Gründen der Vorsitzende, Herr Lohrke, nicht zur Wiederwahl. Auch der Kassierer, Herr Wolfgang Reetz, stellte sich nicht mehr zur Verfügung. Als Nachfolger wurde der langjährige Schriftführer und stellvertretende Vorsitzende, Herr Hans-Jürgen Hückler, gewählt. Neue Schriftführerin wurde Frau Edeltraut Giering und als Kassierer ist Herr Rainer Pischel gewählt worden.
In den Jahren 1991/93 wurden auf den sandigen Gehwegen 1,5 km Gehwegplatten verlegt; es wurden drei Garagen angeschafft, welche als Ausschankraum ("Bierbüchse") und als Lagerraum für Vereinsmaterialien und Kinderfestausstattungen umgebaut wurden.
Im April 1993 begann der Erweiterungsbau unseres Vereinshauses, der am 19.11.1994 mit der Einweihungsfeier endete.
Nach einem Laubeneinbruch am 31.03.1994 in die Parzelle 8, beim Gleis 121, haben Einbrecher die Laube angezündet. Die Laube ist bis auf die Grundmauern abgebrannt. Die herbeigerufene Feuerwehr konnte nichts mehr retten.
Die marode Treppe zum Ablaufberg ist nach einem schweren Sturz einer Pächterin im Herbst 1994 durch eine Neue - Eröffnung am 06.05.1995 - ersetzt worden.
Durch die Verlegung der Gleisanlage zwischen Westend und Spandau mussten 1996 die 3 Gärten im Bereich Tiefer Grund I einen Streifen von 2 Meter zur Neuanlage eines Versorgungsschachtes abgeben. Die Pächter wurden entschädigt.
Aufgrund der Sanierung der S-Bahnstrecke Westend - Jungfernheide wurde 1996 im Bereich der Parzelle 1 der Gehweg von 1,30 m auf 0,50 m zurückgebaut.
Auf der Mitgliederversammlung am 22.03.1996 stellte sich Herr Pischel nicht mehr zur Wiederwahl als Kassierer zur Verfügung. Herr Hückler wurde als Vorsitzender wiedergewählt. Frau Giering wurde als Kassiererin und Herr Stefan Heidrich als Schriftführer neu in den Vorstand gewählt.
In den Jahren 1996 bis 2000 war auf dem Zufahrtsweg zur Kolonie von der Bundesregierung der Transrapid geplant. Die Kolonie hätte dann keinen Zugang mit Parkplätzen (nächste Parkmöglichkeit in 3 km Entfernung) gehabt und somit beteiligten sich die Pächter an vielen Volksinitiativen gegen den Transrapid. Der Vorstand wurde in die Planungen involviert. Am 05.02.2000 haben wir von dem Beschluss der Bundesregierung erfahren, dass der Transrapid nicht gebaut wird.
Leider hat der Unterbezirk am 10.02.2001 einen zweiten tragischen Laubenbrand zu verzeichnen. Hier brannte die Laube einschließlich Kleintiergehege auf der Parzelle 75, in der Gruppe Ablaufberg, ab. Der Pächter war Brieftaubenzüchter und hielt sich ein paar Kaninchen. Sämtliche 120 Tauben und alle Kaninchen sind dem Feuer zum Opfer gefallen. Auch hier konnte die herbeigerufene Feuerwehr nichts mehr retten. Die Ursache des Brandes konnte nicht geklärt werden.
Anfang Februar 2001 begann die DB AG mit der Sanierung der Gleise für den ICE von Fürstenbrunn nach Jungfernheide. Hier sollte unsere Hauptwasserleitung, die unter der Eisenbrücke bei der Parzelle 1 durchführte, gekappt werden. Am 06.12.2001 - nach schwierigen Verhandlungen mit der Bauleitung - erfolgte dann der Durchschuss durch die Böschung, die Verlegung der Hauptwasserleitung und der Bau eines Wasserschachtes durch die DB AG.
Im April 2002 wurden 200 Meter PE-Wasserleitung verlegt, da die alte Eisenwasserleitung marode und zugewachsen war.
Am 10.07.2002 hatte ein Orkan über unserer Stadt große Schäden angerichtet. Auch unser Unterbezirk war in allen drei Gruppen davon betroffen. Mehrere Bäume wurden entwurzelt, starke Äste abgebrochen. Es entstand erheblicher Sachschaden.
Auf der Mitgliederversammlung am 25.02.2005 trat Herr Heidrich als Schriftführer zurück. Als neuer Schriftführer wurde Herr Stefan Wolfkamp gewählt.
Auf der Mitgliederversammlung am 03.03.2006 wurden nach 4 Jahren Herr Hückler und Frau Giering in ihren Ämtern bestätigt. Herr Wolfkamp stellte sich als Schriftführer nicht mehr zur Verfügung. Herr Olaf Domroese wurde als neuer Schriftführer gewählt.
Seit der Fertigstellung des Hauptbahnhofs im Mai 2006 und dem damit verbundenen Fahrplanwechsel hat der Bahnverkehr mit dem ICE, den Regional- und Güterzügen neben unseren Gärten erheblich zugenommen.
Auf dem Festplatz wurde im August 2006 eine Carportüberdachung errichtet, um bei starken Regenfällen zu unseren Sommerfesten besser geschützt zu seien.
Die Vivico Real Estade GmbH Berlin hat mit Wirkung vom 01.08.2008 5 Gärten der Gruppe 3, Gleis 121, an Herrn Karl-Heinz Laukens verkauft. Der neue Eigentümer plant auf dem Grundstück eine Driving Range zu errichten und hat zum Jahresende 2009 die Gärten gekündigt. Die Grundstücke sind im Dezember 2009 geräumt und an den Eigentümer übergeben worden. Des Weiteren hat der Eigentümer die Wasserversorgung, welche sich auf seinem Grundstück befindet für die restlichen 5 Gärten der Gruppe 3, Gleis 121 und 46 Gärten der Gruppe 1, Schlackenloch, gekündigt. Die Wasserzuleitungen wurden vom Unterbezirk durch eine Fachfirma geschlossen. Für die Wasserversorgung beider Gruppen wurde eine zufriedenstellende Lösung gefunden.
Zum 01.01.2012 wurde der Ubz. Moabit aufgeteilt. Unser Ubz. bekommt 28 Parzellen und fünf Teilflächen vom Ubz. Moabit hinzu. Die drei Gruppen des Unterbezirks Moabit wurden aufgeteilt. Gruppe 1, Westhafen, übernahm der Ubz. HuL, die Gruppe 2, Spree, und die Gruppe 3 Fürstenbrunn bekamen wir zugeteilt. Der Hauptteil (Gruppe Spree) mit 23 Parzellen liegt von Ost nach West zwischen Rohrdammbrücke und dem Wiesendamm und von Nord nach Süd zwischen den Bahngleisen und dem Wanderweg neben der Spree. Drei Gärten liegen gegenüber unserer Einfahrt am Fürstenbrunner Weg 93, die restlichen zwei Gärten und drei Teilgärten liegen zwischen Kolonie Ruhwald und den Gleisen. Zwei weitere Teilflächen befinden sich an den Gleisen der Kolonie Tiefer Grund I rechts hinter der Bühne am Festplatz.
Die nach dem Verkauf der Gärten der Gruppe 3, Gleis 121, in der Obhut des Unterbezirks verbliebenen Gärten wurden am 11.12.2012 an den Eigentümer, Herrn Karl-Heinz Laukens, übergeben. Die Pächter brauchten nur die beweglichen Dinge aus den Lauben nehmen. Was aus dem Gelände wird steht noch nicht fest.
Fazit: In unserer Kolonie fühlen sich Jung und Alt sehr wohl zwischen Bahngleisen, der Stadtautobahn, dem Fürstenbrunner Graben und der Schlossparknähe. Wir bieten alle Voraussetzungen zum abwechslungsreichen Umfeld mit Frühschoppen, Kinder- und Sommerfesten, einem Kinderspielplatz und vielfältigen Möglichkeiten zu Spazierrundgängen an der Spree entlang zur Schleuse, zum Charlottenburger Schlosspark sowie zum Ruhwaldpark.
Schauen Sie mal vorbei!!!